Erbschaftssteuer: ein Damoklesschwert für KMU

Die Initianten der Erbschaftssteuer-Initiative stellen ihr Anliegen als harmlos dar. Die AHV profitiere, und betroffen seien einzig ein paar reiche Sprösslinge. Eine Studie von PwC im Auftrag von economiesuisse hat genau hingeschaut und eine andere Wahrheit aufgedeckt: Die neue Steuer würde vor allem Familienunternehmen ins Mark treffen. Bis zu 32 Prozent und nicht 20 Prozent würde die tatsächliche Steuerbelastung auf dem Unternehmenswert betragen. Bis zu 50 Prozent des Eigenkapitals würden so vernichtet. Damit droht eine massive Strukturbereinigung in der binnenorientierten Schweizer Wirtschaft. Vielen KMU wird der Boden unter den Füssen weggezogen.

Zwar stellen die Initianten grosszügige Ausnahmen in Aussicht, denn offenbar ist die Steuer so harmlos nicht. Konkret gemacht werden diese Entlastungen jedoch nirgends – und versprechen kann man schliesslich alles. Die Bedingungen für solche Ausnahmen sind hingegen schon heute klar und hart. Verlangt wird eine Weiterführung des Unternehmens durch die Erben während mindestens zehn Jahren. Im besten Fall haben die Nachfolger also über zehn Jahre lang eine massive Steuerandrohung als Damoklesschwert im Nacken. Vielleicht saust es nie herab, es hindert sie aber an Investitionen, denn für den Fall der Fälle muss das Geld zurückgelegt werden. In zehn Jahren kann viel passieren, und im schlechteren Fall bezahlen sie die Steuer doch: nachträglich. Gerade in strukturell schwierigeren Branchen wird man sich zweimal überlegen, ob sich dieses Risiko lohnt. Welches Szenario man sich auch immer vorstellt: das Unternehmen verliert. Und mit ihm die Arbeitnehmenden.