Sonnig, aber zunehmend stark bewölkt

Im Vergleich zum europäischen Konjunkturtief ist die wirtschaftliche Wetterlage in der Schweiz noch gut. Allerdings wächst auch bei uns mit zunehmender Regulierungsdichte und wachsendem Druck von aussen das Gewitterrisiko.

Gemäss der aktuellen Herbstumfrage von Roland Berger und economiesuisse beurteilen Führungskräfte von Schweizer Unternehmen die Konjunkturaussichten für unseren Markt derzeit mehrheitlich positiv. Insbesondere in der Chemie- und Pharmabranche rechnet die überwiegende Mehrheit der Befragten gar mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Wetterlage für 2014. Auf mittlere bis lange Sicht verdüstern sich jedoch die Aussichten beträchtlich. Was für die Finanzdienstleister bereits heute gilt, bedroht nach aktuellen Prognosen auch den Rest der Schweizer Wirtschaft: Zunehmende staatliche Regulierungen, die virulente Unsicherheit der Globalwirtschaft, aber auch der steigende internationale politische Druck auf die Schweiz verunsichern die befragten Führungskräfte. Angesichts der aufziehenden Gewitterfront werden langfristige Investitionen in den Unternehmen unsicherer.

Die Schweiz tut gut daran, die Wirtschaft nicht noch zusätzlich mit Eingriffen in die betriebliche Lohnpolitik (1:12-, Mindestlohn-Initiative) oder bei der Rekrutierung von Fachkräften (Masseneinwanderungs- und Ecopop-Initiative) zu behindern und damit Arbeitsplätze zu gefährden. Denn die vorliegende Umfrage zeigt deutlich, dass solche hausgemachten politischen Fehlschüsse für wertschöpfende Unternehmen gravierende Konsequenzen haben können. Zusätzliche Regulierungen sollten im Interesse des Schweizer Wohlstands unbedingt vermieden werden. Oder anders gesagt: Bei einem aufziehenden Sturm sollte man nicht noch die Fenster öffnen.