Gute Rahmenbedingungen statt Geschenke

Die letzten Tage im alten Jahr nutzen viele von uns, um – meist mit vollem Bauch – über grosse Pläne für das neue zu sinnieren. Zwar hat die besinnliche Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr schon manchen um die Besinnung gebracht. Mit Blick auf die anstehenden Herausforderungen in unserem Land ist jedoch zu hoffen, dass die Politik in gewissen Bereichen wieder zur Besinnung kommt. 2015 stehen wichtige Weichenstellungen an, die über die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts und damit über den Wohlstand von uns allen entscheiden.

In der Europapolitik debattieren wir im kommenden Jahr über die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative und generell über unser Verhältnis zu Europa. Es gilt, den Spagat zwischen einer massvollen Beschränkung der Zuwanderung und einem langfristigen Zugang zum für die Schweiz wichtigsten Wirtschaftsraum zu meistern.

Gleichzeitig kommt im Frühjahr die Energiestrategie des Bundesrats in die entscheidende parlamentarische Phase, während es bezüglich der finanziellen Konsequenzen weiterhin an der nötigen Klarheit fehlt. Stattdessen sind eine Verteuerung und Verschlechterung der Energieversorgung sowie der Aufbau einer immensen Subventionswirtschaft zu befürchten.

Und schliesslich gehört auch die Reform der Unternehmensbesteuerung zu den anspruchsvollsten und wichtigsten politischen Projekten der kommenden Jahre. Von ihrem Gelingen hängt die internationale Ausstrahlung des Steuer- und Unternehmensstandorts Schweiz ab. Damit verbunden sind Zehntausende Arbeitsplätze und Steuereinnahmen in Milliardenhöhe.

Auch wenn es an Weihnachten üblich ist: Die Wirtschaft wünscht sich von der Politik keine Geschenke. Sie erwartet aber, dass ihre Bedürfnisse und Anliegen berücksichtigt werden. Dafür und zum Wohl der Schweiz wird sich economiesuisse als Wirtschaftsdachverband auch im neuen Jahr mit vollem Engagement einsetzen.

Wir wünschen allen frohe Festtage!