Flagge von Tadschikistan

Handel mit Tadschikistan: Austausch vertiefen, Reformen angehen

Anlässlich der dritten Gemischten Wirtschaftskommission der Schweiz und Tadschikistan konnten heute verschiedene Aspekte der bilateralen wirtschaftlichen Beziehungen sowie deren Chancen und Risiken thematisiert werden.

An der dritten Gemischten Wirtschaftskommission, die heute in Duschanbe und virtuell unter der Leitung von Dilshod Sharifi, Leiter des Departements für Wirtschaftliche Zusammenarbeit von Tadschikistan, und des Schweizer Botschafters Martin Saladin stattfand, unterstrichen die Schweizer Wirtschaftsbeteiligten die Chancen für beide Seiten.

Potenzial und Reformbedarf

Tadschikistan ist aktuell ein vergleichsweise kleiner Markt für Schweizer Unternehmen. Die Schweiz hingegen rangiert auf den vordersten Plätzen der wichtigsten Handelspartner von Tadschikistan. Der bilaterale Handel (inkl. Gold) betrug 2021 176 Millionen Schweizer Franken. Die tadschikische Wirtschaft ist stark auf den primären Sektor fokussiert und Exporte aus Tadschikistan umfassen vor allem Rohstoffe, Aluminium und Baumwolle. Allerdings gibt es auch verschiedene Projekte zur Diversifikation der Wirtschaft, unter anderem der Ausbau des Industriesektors und der digitalen Wirtschaft.

Der Austausch ermöglichte den Vertreterinnen und Vertretern der Schweizer Privatwirtschaft einige Faktoren anzusprechen, welche die Wirtschaftsbeziehungen erschweren. So behindert zum Beispiel die fehlende Rechtsstaatlichkeit ausländische Investitionen in Tadschikistan. Seit einiger Zeit laufen im zentralasiatischen Land verschiedene Reformbestrebungen. Gemäss dem «Doing buisness report» der Weltbank von 2020 gehört Tadschikistan zu den Ländern, die am meisten Erfolge diesbezüglich verzeichnen konnten. Das Land hat sich von Rang 126 (2019) auf Rang 106 (2020) verbessert.

Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung

Tadschikistan ist zudem ein Schwerpunktland der Schweizer Transitionszusammenarbeit des Seco in Zentralasien. Die Projekte fokussieren unter anderem auf die Förderung handelsfreundlicher Rahmenbedingungen, Massnahmen gegen den Klimawandel, zur Stärkung der Rechtsstaatlichkeit und nachhaltiger Infrastruktur. In diesem Zusammenhang stellt Wasserkraft ein wichtiges Standbein zur nachhaltigen Energiewende und Erhöhung der Energieunabhängigkeit dar.