# 06 / 2018
26.04.2018

Fair-Food-Initiative: Nein zur teuren Bevormundung

Der Trend geht in die richtige Richtung – Bevormundung ist überflüssig

Rasantes Wachstum bei den Umsätzen von Fair-Trade-Produkten

Ein Blick in die Statistiken zeigt, dass Aspekte wie Nachhaltigkeit und Fairness bei Lebensmitteln den Schweizer Konsumenten immer wichtiger werden. Die steigende Nachfrage nach Fair-Trade-Produkten widerspiegelt sich sehr deutlich in den rasant steigenden Umsatzzahlen. Allein zwischen 2011 und 2016 hat sich der Umsatz mit Fair-Trade-Produkten verdoppelt. Belief sich dieser 2011 noch etwa auf 340 Millionen Franken, stieg er innerhalb von fünf Jahren auf rund 665 Millionen Franken. Und dies ganz ohne unnötigen Zwang.

Grafik 1

Der Umsatz mit Fair-Trade-Produkten verdoppelte sich zwischen 2011 und 2016. Belief sich dieser 2011 noch etwa auf 340 Millionen Franken, stieg er innerhalb von fünf Jahren auf rund 665 Millionen Franken.

Grafik 2

95 Prozent der gesamten Fair-Trade-Ausgaben fallen auf Lebensmittel, also just den Bereich, welche die Fair-Food-Initiative regulieren möchte.

In keinem anderen Land geben die Konsumentinnen und Konsumenten pro Kopf und Jahr mehr Geld aus für Fair-Trade-Produkte. Schweizerinnen und Schweizer rangieren noch vor den Engländern und den Deutschen an erster Stelle.

Weltmeister im Biokonsum

Doch nicht nur die Nachfrage nach Fair-Trade-Produkten wächst. Auch Bioprodukte sind immer gefragter. So hat sich der Umsatz mit Bioprodukten in den letzten fünf Jahren um knapp 50 Prozent auf 2,5 Milliarden Franken im Jahr 2016 gesteigert. Der Anteil von Biolebensmitteln am Gesamtumsatz aller Lebensmittel in der Schweiz lag 2016 bei 8,4 Prozent. Die Schweiz liegt mit Pro-Kopf-Ausgaben für Bioprodukte von 275 Euro international deutlich an der Spitze (Abbildung 3).

Grafik 3

Die Schweiz ist auch im Biokonsum Weltmeister. Der Anteil am Gesamtumsatz aller Lebensmittel liegt bei 8,4 Prozent.

Der Verantwortung gerecht werden: auch ohne grünen Zwang!

Die Zahlen belegen, dass sowohl bei Fair-Trade- als auch bei Bioprodukten die Nachfrage und somit der Absatz sehr stark ansteigen. Auch ohne gesetzliche Vorgaben geht der Trend schon heute in jene Richtung, welche die Initianten gesetzlich einschlagen wollen. Staatliche Vorschriften sind deshalb unnötig. Das Bewusstsein und die Sensibilität steigen in der Öffentlichkeit und werden wohl weiter steigen. Dies wirkt sich auch auf das Angebot aus: Bereits heute gibt es eine grosse Auswahl an Produkten, die nach Nachhaltigkeitskriterien produziert werden. Jede und jeder kann heute eigenverantwortlich nachhaltige Produkte konsumieren, ganz ohne grünen Zwang und gesetzliche Konsumvorschriften, die hohe Zusatzkosten verursachen würden. Der Markt funktioniert.

Auch der Detailhandel handelt verantwortungsvoll. Er bietet immer mehr Produkte an, die gewisse Mindeststandards einhalten. So versprach z.B. die Migros, dass alle Bananen im Verkauf bis Ende 2017 aus nachhaltiger Produktion stammen werden und hielt dieses Versprechen auch ein. Auch verspricht sie, bis 2020 bei allen importierten tierischen Produkten die Schweizer Tierwohl-Standards einzuhalten. Die Annahme der Initiative würde all diese privaten Bestrebungen untergraben. Mit einem staatlich verordneten Zwang ginge der Ansporn verloren, immer nachhaltigere und bessere Produkte anzubieten. Es wäre dann nicht mehr möglich, sich mit den eigenen Anstrengungen gegenüber anderen Marktteilnehmern und gegenüber ausländischen Konkurrenten abzusetzen.

Schliesslich trägt auch der Staat seinen Anteil zu dieser positiven Entwicklung bei. Er fördert den Trend zur Nachhaltigkeit hin mit passenden Rahmenbedingungen, Kooperationen und Sensibilisierungskampagnen. Und das alles basierend auf Freiwilligkeit und ohne unnötigen Zwang.