Die Strommarktöffnung ist überfällig
Vor ihrem Rücktritt letztes Jahr hat Bundesrätin Leuthard einem sehr wichtigen Geschäft neues Leben eingehaucht. In der Vernehmlassung zur Revision des Stromversorgungsgesetzes wurde die vollständige Strommarktöffnung als wichtiges Element integriert.
Nachdem die Marktöffnung jahrelang sistiert war, soll sie nun endlich umgesetzt werden. Das ist sehr erfreulich! Schon lange fordert die Wirtschaft eine vollständige Marktöffnung. Mit der Wahlfreiheit des Anbieters für die Endverbraucher wird der Diskriminierung ein Ende gesetzt und die bestehenden Markverzerrungen werden reduziert. Damit wird auch die Basis für eine Einbindung in den europäischen Strommarkt gelegt. Die Marktöffnung gilt als Voraussetzung für ein Stromabkommen mit der EU. Dieses eröffnet uns grosse Chancen. Die Konsumentinnen und Konsumenten werden von der Marktöffnung profitieren und die Versorgungssicherheit wird gestärkt. Die neue Konkurrenzsituation unter den Anbietern wird als Treiber für Innovation und Effizienz wirken. Nicht zuletzt wird dies auch der wichtigen Integration der erneuerbaren Energien dienen, denn in einem offenen Marktumfeld sind unterschiedliche Qualitäten besser vermarktbar.
Das wäre ein wichtiges und starkes Zeichen – zum Vorteil der Bevölkerung, der Produzenten und unseres Landes.
Mit der Überweisung der Botschaft zum Stromversorgungsgesetz ans Parlament ist in den nächsten Monaten zu rechnen. Wichtig ist, dass die Marktöffnung auch unter Bundesrätin Sommaruga weiterhin integraler Bestandteil der Vorlage bleibt. Die Öffnung ist längst überfällig. Diese Chance sollten die Schweiz und der Bundesrat jetzt packen. Das wäre ein wichtiges und starkes Zeichen – zum Vorteil der Bevölkerung, der Produzenten und unseres Landes. Je rascher die Umsetzung erfolgt, desto besser.
Dieser Artikel ist als Gastbeitrag auf www.klimawahl.ch erschienen.