
News-Ticker: Handelspolitik Trump 2.0 – Folgen für die Schweiz
Das Wichtigste in Kürze:
- 2025 erhöht sich der Druck auf die Weltwirtschaft durch die Androhung neuer US-Zölle.
- Ein Aufflammen des internationalen Handelskonflikts würde Schweizer Exporte, Unternehmen und Investitionen belasten.
- Wir halten Sie hier über die neusten Entwicklungen im globalen Handelsstreit und die wirtschaftlichen Folgen für die Schweiz auf dem Laufenden.
UPDATE VOM 11. FEBRUAR 2025: IMPORTZÖLLE AUF STAHL UND ALUMINIUM TRETEN AM 4. MÄRZ 2025 IN KRAFT
Donald Trump hat Anordnungen zu seinen Ankündigungen vom Vortag unterzeichnet: Die Zölle von 25% auf alle Stahl- und Aluminiumimporte in die USA treten gemäss verschiedenen Quellen am 4. März 2025 in Kraft. Sie ersetzen frühere Vereinbarungen unter Joe Biden, die bestimmten Ländern den zollfreien Export ermöglichten. Lediglich für Australien erwägt Trump eine Ausnahme, da mit dem Land ein US-Handelsüberschuss besteht. Darüber hinaus deutete Trump zuletzt wiederholt an, dass er die Einführung zusätzlicher Zölle auf Fahrzeuge, pharmazeutische Produkte und Computerchips in Betracht ziehe.
UPDATE VOM 10. FEBRUAR 2025: TRUMP KÜNDIGT IMPORTZÖLLE AUF STAHL UND ALUMINIUM UND WELTWEITE «GEGENZÖLLE» AN
Donald Trump hat angekündigt, Importzölle in der Höhe von 25% auf Stahl- und Aluminiumimporte aus allen Ländern weltweit zu erheben. Wie andere Länder ist die Schweiz bereits seit 2018 von solchen Zusatzzöllen der USA auf diese Produkte betroffen. Die EU behält sich mögliche Gegenmassnahmen vor. Es ist zentral, dass die Schweiz davon ausgenommen wäre. Zusätzlich will Trump noch diese Woche generell «Gegenzölle» («reciprocal tariffs») für jene Staaten einführen, welche Importzölle auf US-Waren erheben. Eine handelspolitische Eskalation ist nicht im Interesse der Schweizer Exportwirtschaft. Da die Schweiz die Importzölle auf Industrieprodukte per Anfang 2024 abgeschafft hat, besteht für die USA kein Grund zu Gegenzöllen.
UPDATE VOM 4. FEBRUAR 2025: CHINA KONTERT TRUMPS EINFUHRZÖLLE MIT GEGENZÖLLEN
China reagiert auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Importzölle mit Gegenzöllen von 15% auf US-Produkte wie Kohle und Flüssigerdgas sowie 10% auf Rohöl, landwirtschaftliche Maschinen und Autos mit grossem Hubraum per 10. Februar 2025. Das chinesische Handelsministerium kritisierte die US-Massnahme als Verstoss gegen WTO-Regeln. Zudem leitete Chinas Marktregulierungsbehörde eine Kartelluntersuchung gegen Google ein.
UPDATE VOM 3. FEBRUAR 2025: USA SETZEN ZÖLLE AUF WAREN AUS MEXIKO UND KANADA VORERST AUS
Die USA setzen die geplanten Importzölle auf Waren aus Mexiko und Kanada vorübergehend für einen Monat aus, nachdem beide Länder Zugeständnisse gemacht haben. Mexiko wird 10’000 Soldaten an die Grenze entsenden, um den Drogenschmuggel zu bekämpfen. Kanada kündigte eine engere Kooperation an der gemeinsamen Grenze an. Während die Zölle ausgesetzt sind, laufen die Verhandlungen für eine längerfristige Einigung weiter.
UPDATE VOM 1. FEBRUAR 2025: TRUMP MACHT DROHUNGEN MIT IMPORTZÖLLEN WAHR – MEXIKO, KANADA UND CHINA REAGIEREN
Donald Trump macht seine Drohungen wahr: Importe aus Mexiko und Kanada werden ab dem 4. Februar 2025 neu mit 25 Prozent besteuert, Waren aus China mit 10 Prozent. Kanada wird ab Dienstag ebenfalls Zölle von 25 Prozent auf US-Waren erheben. China und Mexiko haben entsprechend Gegenmassnahmen angekündigt. China will zudem eine Klage bei der Welthandelsorganisation einreichen.
Siehe auch Tages-Anzeiger-Artikel vom 2. Februar 2025
UPDATE VOM 28. JANUAR 2025: TRUMP KÜNDIGT IMPORTZÖLLE AUF CHIPS, PHARMAZEUTIKA UND STAHL AUS TAIWAN AN
US-Präsident Trump kündigte auf der GOP-Konferenz an, Zölle auf importierte Computerchips, Halbleiter und Pharmazeutika, besonders aus Taiwan, einzuführen. Ziel ist, die Produktion zurück in die USA zu holen. Er kritisierte Bidens Chips & Science Act, der Firmen 52 Milliarden Dollar für den Bau von Fabriken in den USA zahlt. Statt Subventionen will Trump Unternehmen mit hohen Zöllen dazu bringen, in den USA zu investieren.
UPDATE VOM 27. JANUAR 2025: TRUMP NIMMT NACH EINIGUNG MIT KOLUMBIEN ÜBER ABSCHIEBEFLÜGE ZÖLLE WIEDER ZURÜCK
Nach Trumps Drohung mit Zöllen und Sanktionen gab der kolumbianische Präsident Gustavo Petro nach. Zuvor hatte Kolumbien zwei US-Militärflugzeugen mit abgeschobenen Migranten die Landung verweigert. Trump kündigte daraufhin Zölle von bis zu 50 % und weitere Strafen an, worauf Kolumbien die Bedingungen der USA akzeptieren musste.
Siehe auch Tages-Anzeiger-Artikel vom 27. Januar 2025
UPDATE VOM 20. JANUAR 2025: TRUMP KÜNDIGT ZÖLLE AUF WAREN AUS MEXIKO UND KANADA AN
Bei einer Zeremonie im Oval Office kündigte Präsident Trump an, ab 1. Februar 2025 Importzölle in der Höhe von 25 % auf Waren aus Mexiko und Kanada zu erheben. Dies soll die Nachbarstaaten zu einem stärkerem Vorgehen gegen die illegale Migration und den Fentanyl-Schmuggel bewegen.
UPDATE VOM 20. JANUAR 2025: TRUMP-REGIERUNG PUBLIZIERT EXECUTIVE ORDER «AMERICA FIRST TRADE POLICY»
Am Tag seiner Amtseinführung unterzeichnete Präsident Trump die Executive Order «America First Trade Policy». Diese verlangt von den US-Behörden, bis zum 1. April 2025 eine umfassende Überprüfung der US-Handelspolitik, inklusive Empfehlungen zu den Ursachen des Handelsdefizits, unfairen Praktiken von Handelspartnern und bestehenden Abkommen. Die Schweiz als wichtige Handelspartnerin der USA wird ebenfalls Teil dieser Überprüfung sein.
UPDATE VOM 13. JANUAR 2025: BIDEN-REGIERUNG BESCHLIESST NEUE EXPORTKONTROLLEN BEI KI-TECHNOLOGIE PER MITTE MAI
Kurz vor seinem Amtsende erliess der ehemalige US-Präsident Biden Exportkontrollen für KI-Technologie. Die USA planen, dass der Zugang der Schweiz zu wichtigen KI-Chips ab Mitte Mai 2025 kontingentiert wird. KI bietet für die Schweizer Wirtschaft enorme Chancen. Die Schweiz hat in diesem Bereich eine gute Ausgangslage. Es ist wichtig, dass die Schweizer Unternehmen das volle Potential nutzen können. Mit der Massnahme der USA würde der Schweizer Forschung und Wirtschaft der Zugang zu modernster KI-Technologie stark erschwert. Noch sind viele Fragen offen. Der Bund ist gefordert, rasch mit den USA den Sachverhalt zu klären und nach Lösungen zu suchen.
Siehe auch NZZ-Artikel vom 21. Januar 2025.
Alle Entwicklungen im internationalen Handelsstreit zwischen 2018 - 2024 finden sie hier.