

Freihandelsabkommen mit Mercosur unterzeichnet: Wichtiger Impuls für die Schweizer Exportwirtschaft
16.09.2025
Auf einen Blick
- Heute haben die EFTA- und die südamerikanischen Mercosur-Staaten in Brasilien gemeinsam das neue Freihandelsabkommen unterzeichnet.
- Für die Schweizer Exportwirtschaft eröffnet das Abkommen einen verbesserten Zugang zu einem Wachstumsmarkt mit rund 270 Millionen Menschen.
- Das Abkommen verschafft den Schweizer Exportunternehmen in der aktuell schwierigen handelspolitischen Lage wichtige Impulse.
Heute haben die EFTA- und Mercosur-Staaten (Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay) in Rio de Janeiro das neue Freihandelsabkommen unterzeichnet, darunter auch die Schweiz. Für die Schweizer Exportunternehmen stellt dies nach dem Abkommen mit Indien ein weiterer wichtiger Meilenstein dar.
Verbesserter Zugang zu einem riesigen Wachstumsmarkt mit Zukunftspotenzial
Mit dem neuen Abkommen stärkt die Schweiz ihre wirtschaftlichen Beziehungen zu einer dynamischen Wachstumsregion mit insgesamt rund 270 Millionen Konsumentinnen und Konsumenten. So sieht das EFTA-Mercosur-Abkommen für 96 Prozent der Schweizer Exporte Zollsenkungen vor – entweder ab dem Inkrafttreten oder nach Übergangsfristen.
Damit verbessert sich der Marktzugang für zahlreiche Schweizer Produkte – von Maschinen über Medikamente und Uhren bis hin zu Käse. Zudem erhält die Schweiz ein neues Instrument zur Durchsetzung des Schutzes geistigen Eigentums. Die Zugeständnisse beim Import von Agrargütern bleiben derweil verkraftbar. Auch im Bereich Nachhaltigkeit bringt das Abkommen Verbesserungen: Es enthält ein umfassendes, rechtsverbindliches Kapitel über Handel und nachhaltige Entwicklung mit Bestimmungen zu Umwelt- und Sozialstandards.
Wichtiges Zeichen in einer Phase von zunehmendem Protektionismus
Die Unterzeichnung des Abkommens erfolgt für die Schweizer Aussenwirtschaft in einem entscheidenden Moment. Die hohen US-Importzölle auf Schweizer Güter stellen für viele Branchen und Regionen eine enorme Belastung dar. Gemäss Berechnungen von economiesuisse sind rund 100'000 Beschäftigte in der Schweiz direkt von den US-Zöllen betroffen. Angesichts des schwierigen handelspolitischen Umfelds ist das EFTA-Mercosur-Abkommen für viele exportorientierte Unternehmen ein erfreulicher und wichtiger Lichtblick. So könnten Schweizer Exporteure nach Inkrafttreten dank des neuen Abkommens unter anderem hohe Zölle von jährlich von über 155 Millionen Franken einsparen. Das ist das mit jenem der EU und China das höchste Einsparpotenzial aller Schweizer Freihandelsabkommen, vergleichbar mit jenem mit Indien.
Rasche Genehmigung durch das Parlament zentral
Nun ist die Schweizer Politik gefordert. Es ist entscheidend, den Genehmigungsprozess für das neue Abkommen ebenso rasch zu vollziehen wie beim Freihandelsabkommen mit Indien. Auf diese Weise werden unsere Exportunternehmen in einem kritischen Moment entlastet, gegenüber ihren europäischen Konkurrenten bessergestellt und die Diversifizierung der Schweizer Aussenhandelspolitik konsequent vorangetrieben.
Gerade in Zeiten handelspolitischer Verwerfungen wäre es zudem nicht weniger als ein Zeichen der Verantwortung, auf Verzögerungsmassnahmen zu verzichten. Das neue Abkommen stärkt die Wettbewerbsfähigkeit unserer Firmen, eröffnet neue Exportchancen und sichert Arbeitsplätze in der Schweiz. Zudem lassen sich globale Herausforderungen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz gemeinsam deutlich besser meistern als allein.
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