Wirtschaftsdelegation besucht Bulgarien
Die Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und Bulgarien sind mit 564 Millionen Franken noch auf relativ tiefem Niveau. Schweizer Unternehmen sehen jedoch interessante Wachstumspotenziale insbesondere in den Bereichen Energie, Wasser- und Abfallwirtschaft sowie beim Transport und in der Infrastruktur.
Die Schweiz ist in Bulgarien ein wichtiger Investor. Gesamthaft knapp 100 Schweizer Firmen beschäftigten 2014 rund 8200 Personen. Neben den seit Langem in Bulgarien tätigen Schweizer Grossinvestoren haben in den letzten Jahren vermehrt auch KMU-Unternehmen das Land als interessanten Produktionsstandort entdeckt. Investiert wurde dabei vor allem im Hightechbereich. Die zentrale Lage Bulgariens in Südosteuropa, seine EU-Mitgliedschaft sowie die im europäischen Vergleich tiefen Kosten spielen dabei eine wichtige Rolle.
Die Firmenvertreter aus diversen Branchen, darunter Transport, Energie, Pharma, Dienstleistung und Nahrungsmittel, interessierten sich auf der Reise vor allem für Investitionsmöglichkeiten, die Verfügbarkeit von gut ausgebildeten Arbeitskräften sowie das rechtliche und politische Umfeld. Neben dem Potenzial des bulgarischen Marktes wurden auch Herausforderungen wie die relativ grosse Bürokratie, mangelnde Transparenz, notwendige rechtliche Reformen und Fragen zum Investitionsschutz diskutiert. Gelegenheit dazu bot das «Business and Innovation Forum» im wissenschaftlich-technischen Park in Sofia.
Ein besonderes Augenmerk hat die Schweizer Delegation auf die Zusammenarbeit im Bereich Bildung, Forschung und Innovation gelegt. Im Rahmen des Erweiterungsbeitrags unterstützt die Schweiz Bulgarien bei der Einführung eines dualen Berufsbildungssystems nach Schweizer Vorbild. Die Wirtschaftsvertreter besuchten entsprechend das Business Forum zur dualen Berufsbildung, welches von der bulgarisch-schweizerischen Handelskammer organisiert wurde, mit grossem Interesse. Dieses zeigte die Bedeutung der guten Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Bulgarien in diesem wichtigen Projekt auf und stellte damit einen passenden Abschluss der Wirtschaftsmission dar.