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Tunesischer Staatsbesuch: Fruchtbarer Dialog zu Chancen und Herausforderungen

Tunesiens Staatspräsident Béji Caïd Essebsi weilt derzeit in der Schweiz. Neben dem offiziellen Empfang durch den Bundespräsidenten Johann Schneider-Ammann stand auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit auf dem Programm. Ranghohe Wirtschaftsvertreter beider Länder diskutierten heute Chancen, Herausforderungen und Möglichkeiten zur Vertiefung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen.

Das wirtschaftliche Verhältnis der Schweiz mit Tunesien gehört mit einem Handelsvolumen von gut 400 Millionen Franken seit Langem zu einem der engsten Nordafrikas. Nicht nur die geografische Nähe – lediglich zwei Flugstunden trennen Zürich und Tunis –, sondern auch eine gemeinsame Landessprache, die breit diversifizierte tunesische Wirtschaft sowie der gute Ausbildungsstand der dortigen Arbeitskräfte machen den Maghrebstaat für Schweizer Unternehmen und Investoren attraktiv. Insbesondere die hiesige Pharma-, Maschinen- und Textilindustrie ist über Importe und Exporte eng mit Tunesien verbunden. Auch dem Handel mit landwirtschaftlichen Produkten kommt grosse Bedeutung zu. Dabei wird aber das mögliche Potenzial bei Weitem nicht ausgeschöpft.

Christoph Lindenmeyer, Mitglied des Vorstandsausschusses von economiesuisse und Leiter der Schweizer Wirtschaftsdelegation, begrüsst den tunesischen Staatspräsidenten, Béji Caïd Essebsi.

 

Im Zentrum der Gespräche unter der Leitung von Staatssekretärin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch standen entsprechend die durch die tunesische Regierung angestossenen wirtschaftspolitischen Reformen zur Verbesserung des Investitionsklimas und konkrete Projekte, etwa im Infrastruktur-, Bildungs- und Energiebereich. Schweizer Unternehmensvertreter äusserten dabei den Wunsch nach konkreten Verbesserungen im gegenseitigen Marktzugang. Genannt wurden etwa der stärkere Schutz des geistigen Eigentums, Verbesserungen bei den Zollverfahren sowie eine generelle Reduktion des Bürokratieaufwands innerhalb der Handelsbeziehungen.

Beide Seiten waren sich einig, dass Tunesien für Schweizer Unternehmen in Zukunft noch stärker die Rolle eines Brückenkopfes im Handel mit Afrika einnehmen kann. Dabei sind insbesondere die langfristige politische Stabilität, die Rechtssicherheit sowie ein hohes Niveau bei der Berufsbildung für Tunesiens Attraktivität als Wirtschafts- und Investitionsstandort entscheidende Faktoren.