Mischt euch ein, seid Citoyens!
Ihr kürzlich erschienenes Buch spiegelt das Spannungsfeld zwischen internationalem Wettbewerbsdruck, gesellschaftlicher Verbundenheit mit der Schweiz und politischer Mitverantwortung der Unternehmen. Die Autorinnen halten richtigerweise fest, dass die Heimat der Unternehmen im Grundsatz der Markt ist. Sie schlussfolgern aber genauso, dass «Manager, die den Standort und seine Qualitäten nicht nur schätzen, sondern sich darüber hinaus um ihn sorgen, sich auch für ihn engagieren sollten». Sie begründen dies auch mit der ökonomischen Grundweisheit: There’s no such thing as a free lunch.
Gentinetta und Scholten rufen dazu auf, dass Führungspersönlichkeiten sich verstärkt als Citoyen verstehen, also als Manager und Bürger Verantwortung übernehmen und sich so für das Unternehmen und den Wirtschaftsstandort Schweiz engagieren. Diesen Wunsch kann ich nur unterstützen. Er passt bestens zum Engagement unseres Verbands für einen intensiveren Dialog zwischen Wirtschaft und Gesellschaft. Er passt nahtlos zu unserem öffentlichen Bekenntnis zu einem starken Milizprinzip. Und er schärft das Bewusstsein dafür, dass unsere liberale Wirtschaftsordnung und der relativ schlanke Staat keine Selbstverständlichkeiten, sondern das Resultat politischer Mitbestimmung und gesellschaftlicher Verantwortung sind. Denn die Heimat der Unternehmen ist zwar der Markt, aber eben auch die Gesellschaft, die diesem Markt die Rahmenbedingungen vorgibt.
Weitere Informationen
Die beiden Autorinnen haben auch ein Essay in der «Zeit» mit dem Titel «Mischt euch ein» verfasst: http://bit.ly/1rdMHy6
Unternehmer Peter Stämpfli hat aus persönlicher Sicht nachgedoppelt: http://bit.ly/1XG7qok