Schweizer und China Flagge

Wirtschaftliche Beziehungen mit China gestärkt

​Der Arbeitsbesuch von Bundesrätin Doris Leuthard nach Peking hat die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und der Schweiz gestärkt. So konnten im Bereich Cleantech gemischte Arbeitsgruppen definiert werden, die der Industrie helfen können, den Marktzugang zu erleichtern und den Know-how-Transfer zu begünstigen.

​Gespräche mit dem Verkehrsminister Li Shenglin, dem Umweltminister Zhou Shengxsian, Wasserminister Chen Lei sowie mit Liu Tienan, dem Vorsteher der nationalen Energiebehörde, haben deutlich gezeigt: China steht in allen Bereichen vor grossen Herausforderungen und ist auf den Technologietransfer aus den Industrieländern mehr denn je angewiesen. Nur unter Nutzung neuer Technologien können die Bedürfnisse des schnell wachsenden Entwicklungslandes gedeckt werden.

Die Offenheit Chinas gegenüber Schweizer Unternehmen wurde in allen Gesprächen betont. Diese beruht auf einer jahrelangen Zusammenarbeit und dem Bemühen der Schweiz, lösungsorientiert zu arbeiten und durch den Einsatz von Technologie die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern.

Besonders gross sind die Herausforderungen im Bereich der Luftreinhaltung, der Wasserverschmutzung und der Versorgung mit Energie und Strom. Zentral bleibt die Nutzung der Kohle als Brennstoff, rund 70 Prozent des Stroms (1000 Gigawatt Produktionsleistung wurden 2011 überschritten) wird aus Kohle gewonnen. Aber auch der Solarstrom dürfte sich entwickeln und könnte von drei Gigawatt installierter Leistung auf ein Vielfaches ansteigen. Schon bald könnte ein Prozent des chinesischen Stroms durch Solarstrom generiert werden.

In der chinesischen Politik zeichnet sich eine Kurskorrektur ab. Wachstum bleibt weiterhin die wichtigste Priorität, doch werden nun auch die Bedürfnisse des Umweltschutzes zum Schutz der Menschen in der Diskussion thematisiert und Lösungen skizziert. Das neu geschaffene Umweltministerium ist Ausdruck dieser Kurskorrektur. Dies ist ein deutlicher Fortschritt. Auch im Verkehr will China eine neue Richtung einschlagen: Integrierte Mobilität soll helfen, einen Verkehrskollaps zu verhindern. Das erklärte Ziel ist ein Ausbau der elektrischen Mobilität und des öffentlichen Verkehrs in den grossen Städten, die teilweise unter sehr starken Belastungen durch Staus leiden. In allen Bereichen werden in den kommenden Jahren steigende Investitionen zu verzeichnen sein.

economiesuisse begrüsst die Initiative von Bundesrätin Doris Leuthard und unterstützte die Mission im Rahmen der Arbeitsbesuche mit einer Delegation von Branchen- und Firmenvertretern. Der Dachverband der Wirtschaft wird die Arbeiten der neu gegründeten gemischten Gruppen im Bereich Wasser, Energie und Verkehr aktiv mitbegleiten. Für die Schweizer Unternehmen ergeben sich im Bereich Cleantech spannende zusätzliche Wachstumschancen in China, gleichzeitig kann China vom grossen Know-how der Schweiz profitieren.

Dank der neuen, direkten täglichen Flugverbindung von Zürich nach Peking, die im Rahmen der Mission feierlich eröffnet wurde, dürfte sich der wirtschaftliche Kontakt zusätzlich verstärken.