Wertschöpfungskette im Gesundheitswesen optimieren

economiesuisse und GS1 Schweiz lancieren gemeinsam eine Studie, um Einsparungspotenziale in der Wertschöpfungskette im stationären Bereich auszuloten. Über eine Ausschreibung werden potenzielle Autoren gesucht, die sich in der Supply Chain auskennen und anhand eines Referenzspitals die logistischen Abläufe unter die Lupe nehmen.

Die Wertschöpfungslehre (Supply Chain Management) befasst sich mit allen Aufgaben der Planung und Organisation in der Beschaffung und Logistik eines Unternehmens. Letztes Jahr präsentierte der Projektpartner GS1 Schweiz eine breit angelegte, brancheninterne Umfrage über das Sparpotenzial im Gesundheitswesen durch eine optimierte Wertschöpfungskette. Die Erkenntnisse sind ernüchternd: Es fehlt vor allem das gegenseitige Prozessverständnis der Akteure im Gesundheitswesen und am Willen, die Zusammenarbeit zu optimieren. Dabei könnten nur schon durch technische und strukturelle Massnahmen jährlich Beträge in Milliardenhöhe eingespart werden. Beispielsweise durch globale Standards für die Identifikation und den Informationsaustausch oder eine gegenseitige Prozessabstimmung.

Verbesserung der Patientensicherheit
Eine effiziente Prozesssteuerung hätte nicht nur positive monetäre Auswirkungen, sondern würde auch die Patientensicherheit erhöhen. Durch ein systematisches Scanning bei der Medikamentenbeschaffung und -abgabe würde beispielsweise die Fehlmedikation vermindert und somit die Versorgungsqualität erhöht. Zudem wird der Waren- und Informationsfluss optimiert, was sich positiv auf die Lagerbewirtschaftung und die Verfügbarkeit von Pharma- und Medizinalprodukten auswirkt. Qualitäts- und Kostenkontrollen gehen nämlich vielfach Hand in Hand: erhöht man die Qualität, so sinken die Kosten.

Vision eines leistungsfähigen Gesundheitswesens
economiesuisse und GS1 Schweiz wollen mittels dieser gemeinsamen Initiative ihre Vision eines effizienten und leistungsfähigen Gesundheitswesens vorantreiben. Das Studienprojekt soll ein Modell für die Wertschöpfungskette in der stationären Versorgung erarbeiten und so das «Spital der Zukunft» konkretisieren. Daran können sich künftig stationäre Einrichtungen orientieren, um ihre eigene Wertschöpfungskette zu optimieren. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu einer effizienteren, gleichzeitig aber auch qualitativ besseren Gesundheitsversorgung.