Weniger Unternehmenszuzüge: Schweiz muss Attraktivität verbessern

Der Erfolg der Schweiz hängt auch von der Attraktivität für international tätige Unternehmen ab. Die jüngsten Zahlen zu den Neuansiedlungen zeigen für 2012 und 2013 eine sinkende Anzahl von Neuzuzügen mit entsprechend weniger neu geschaffenen Arbeitsplätzen. Die Rahmenbedingungen haben sich durch die international stärkere Konkurrenz wie auch durch stärkere Regulierungen und die Unsicherheit über die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative verschlechtert. Handlungsbedarf ist auf verschiedenen Ebenen angezeigt.

Die Konferenz Kantonaler Volkswirtschaftsdirektoren (VDK) hat heute bekannt gegeben, dass in den letzten zwei Jahren deutlich weniger Unternehmen in die Schweiz gezogen sind als in den Jahren davor. 2012 betrug der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr knapp 20 Prozent, 2013 immerhin noch fünf Prozent. Die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze ging um 46 Prozent respektive elf Prozent zurück.

Die Gründe, weshalb der Unternehmensstandort Schweiz an Attraktivität verloren hat, sind vielfältig. Allen voran ins Gewicht fallen die aktuelle Frankenstärke, die stärkere ausländische Standortkonkurrenz (beispielsweise durch Senkung der Unternehmensgewinnsteuern) sowie die zunehmende (hausgemachte) Verschlechterung der übrigen Rahmenbedingungen. Vorlagen wie die Minder- und die Masseneinwanderungsinitiative schränken Unternehmen und den Standort ein.

Anstehende Begehren wie beispielsweise die Mindestlohn-Initiative, die Ecopop-Initiative und die Initiative zur Einführung einer Erbschaftssteuer führen zu Rechts- und Planungsunsicherheit lange vor der Abstimmung und hemmen die Investitionstätigkeiten von Unternehmen schon heute. Eine heute vorgelegte Umfrage der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) kommt zum Ergebnis, dass 2,6 Prozent der befragten Unternehmen ihre Investitionen aufgrund der Masseneinwanderungsinitiative bereits im laufenden Jahr senken wollen. Fast die Hälfte dieser Unternehmen sieht ausserdem mittelfristig ein schlechteres Wachstumspotenzial.

Die grossen, international tätigen Unternehmen sind für die Schweiz als Arbeitgeber und volkswirtschaftlich von grösster Bedeutung. So beschäftigen sie 1,3 Millionen Arbeitskräfte und erwirtschaften gut einen Drittel des Bruttoinlandsprodukts. Mit der Verschlechterung der Rahmenbedingungen setzen wir den Erfolg dieser, aber auch der kleinen und mittelständischen Unternehmen aufs Spiel. Der Erfolg des Standorts Schweiz ist nicht gegeben, er braucht Pflege. Deshalb setzt economiesuisse sich mit aller Kraft und unermüdlich für vorteilhafte Rahmenbedingungen ein.