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Fakten zu den bilateralen Abkommen

Die bilateralen Verträge geraten immer mehr unter Druck. Es ist darum notwendig, sich mit den Fakten zu diesen Abkommen auseinanderzusetzen.

Vieles deutet darauf hin, welch schweren Stand die Schweizer Unterhändler in den kommenden Monaten haben werden, wenn sie mit den EU-Vertretern über den künftigen Zugang der Schweiz zum europäischen Binnenmarkt diskutieren. Zugleich wird innerhalb der Schweiz immer wieder behauptet, wir könnten auch ohne die Bilateralen I gut leben. Die Bedeutung der bilateralen Abkommen sollte möglichst anhand von Fakten und nicht Behauptungen abgeschätzt werden. Es gibt zahlreiche Vorteile, die dieses Paket an Abkommen der Schweiz und den Schweizerinnen und Schweizern bringt: 

  • Die Bilateralen I haben dazu beigetragen, dass die Schweizer Exporteure 2013 in den EU-Staaten 30 Milliarden Franken mehr als 2001 abgesetzt haben.

  • Das BIP pro Kopf lag 2012 um über 13'000 Franken (nominal) beziehungsweise um 9000 Franken (real zu Preisen von 2012) höher als 2002, als die Bilateralen ihre Wirkung noch nicht entfalten konnten.

  • Die bilateralen Abkommen vereinfachen die Exporte erheblich. Viele Schweizer Unternehmen müssen ihre Produkte nicht mehr doppelt zertifizieren lassen und sparen dadurch 200 bis 500 Millionen Franken pro Jahr.

  • Schweizer Industrieunternehmen wie zum Beispiel die Hersteller von Eisenbahnrollmaterial können sich an Ausschreibungen in Europa beteiligen, die ihnen Aufträge in Milliardenhöhe bescheren.

  • Für Schweizer Forschende ist die Verknüpfung über das Forschungsabkommen mit Europa essenziell und die Wirtschaft profitiert dadurch von einem innovativeren Forschungs- und letztlich Werkplatz.

  • 51'000 Tonnen Käse exportierten Schweizer Produzenten 2012 in die EU, dank des erleichterten Marktzugangs konnten sie ihre Gesamtproduktion seit 2003 um 21'000 Tonnen auf 181'000 Tonnen erhöhen.

Allgemein gilt: Das Paket Bilaterale I ist mehr wert als die Summe der einzelnen Abkommen. Es erhöht die Investitionssicherheit in der Schweiz. Nur diese Sichtweise berücksichtigt auch die indirekten Effekte, die sich durch den besseren Zugang zum EU-Binnenmarkt ergeben haben. Ohne die ausgeprägte Dynamik des bilateralen Handels und der Investitionen mit der EU schätzen Experten der Prognos AG, dass das Schweizer BIP heute um maximal 200 Milliarden Franken pro Jahr tiefer ausfallen würde. Zudem wären gemäss Prognos zwischen 2001 und 2012 bis zu 700'000 Arbeitsplätze weniger entstanden.

Auch wenn der tatsächliche Effekt der bilateralen Verträge auf das BIP und die Arbeitsplätze tiefer liegen dürfte, steht für economiesuisse ausser Frage, dass der bilaterale Weg der Wirtschaft einen Zugang zum europäischen Binnenmarkt geschaffen hat, von dem die ganze Schweiz stark profitiert.

Hier finden Sie das Arbeitspapier «Wie die Schweiz von den Bilateralen profitiert» (pdf) – eine nicht abschliessende und laufend aktualisierte Zusammenstellung von Zahlen und Fakten zu den bilateralen Abkommen.