drei FaGe und ein Oberarzt im Hintergrund

Fachkräftemangel als Stolperstein für die wettbewerbsfähige Schweiz

Zum sechsten Mal in Folge führt die Schweiz die Rangliste des vom WEF erhobenen Global Competitiveness Index an. Sie bleibt damit das kompetitivste und innovativste Land der Welt. Obwohl die Schweiz ihren Spitzenplatz verteidigen konnte, mahnen die Ökonomen des WEF zur Vorsicht. Isolationistische Tendenzen und der potenzielle Fachkräftemangel gefährden die Wettbewerbsfähigkeit.

Wie bereits im vergangenen Jahr wird die Schweiz für ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft im Global Competitiveness Index mit dem 1. Platz ausgezeichnet. Sie überzeugt mit makroökonomischer Stabilität und effizienten Institutionen. Die Autoren des World Economic Forum (WEF) loben weiter das exzellente Bildungssystem und die Schweizer Forschung, die einen intensiven Austausch mit den Unternehmen pflegt. Die Schweiz halte die Balance zwischen Arbeitnehmerschutz und der Flexibilität von Unternehmen. Schliesslich zeige sie, dass Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Interessen nicht im Widerspruch stehen müssen.

Neben dem Lob für die Schweiz rufen die Autoren zur Vorsicht auf. Der Mangel an Fachkräften sei eine zunehmende Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz. Nur durch den Beitrag der besten Forscher und Spezialisten aus der ganzen Welt ist die Schweiz als Innovationsstandort erfolgreich. Die vom WEF durchgeführte Executive Opinion Survey 2014 zeigt, dass die Verfügbarkeit von Fachpersonal den grössten Stolperstein für die Erwerbstätigkeit in der Schweiz darstellt. Dieses Problem wird auch im Ranking ersichtlich: So rutschte die Schweiz seit 2012 in der Verfügbarkeit von Ingenieuren und Wissenschaftlern vom 14. auf den 24. Platz.

WEF-Ökonom Thierry Geiger verweist auf kommende Initiativen, welche die Rekrutierung von Talenten zusätzlich gefährdeten. So habe die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative im Moment zwar noch keine Auswirkungen bezüglich Wettbewerbsfähigkeit, es gelte jedoch weitere Zugangsbeschränkungen zum Arbeitsmarkt zu verhindern.

Diese klaren Worte zeigen, dass die Verfügbarkeit von Fachkräften für das Erfolgsmodell Schweiz von entscheidender Bedeutung ist, was insbesondere bei der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative beachtet werden sollte. Der Spitzenplatz der Schweiz ist nicht in Stein gemeisselt, die Konkurrenz holt auf. Umso mehr gilt es, Angriffe auf das Erfolgsmodell Schweiz abzuwehren und den erfolgreichen Rahmenbedingungen Sorge zu tragen.