London Finanzdistrikt

Die Zukunft der Finanzdienstleistungsbeziehungen Schweiz-UK beginnt jetzt

Die Schweiz und das Vereinigte Königreich verhandeln derzeit über eines der umfassendsten Finanzdienstleistungsabkommen weltweit. Anlässlich einer Tagung in Zürich erörterte die Schweizer und britische Finanzindustrie mit Behördenvertretern heute den Stand der Verhandlungen. Thematisiert wurden zudem Kooperationspotenziale, welche mit dem Abkommen und dank vertiefter bilateraler Beziehungen neu erschlossen werden können.

Die bilateralen Beziehungen der Schweiz mit dem Vereinigten Königreich prägen seit geraumer Zeit eine hohe Dynamik. Dies zeigt sich auch im Finanzdienstleistungsbereich: Derzeit laufen intensive Verhandlungen über ein bilaterales Finanzdienstleistungsabkommen. Im Zentrum steht dabei die möglichst weitgehende gegenseitige Anerkennung der jeweiligen nationalen Regulierungen in den betroffenen Sektoren. Anders als beim EU-Ansatz soll dabei primär die Gleichwertigkeit der Regulierungsergebnisse im Zentrum stehen, anstatt konkrete Gesetzestexte.

Finanzdienstleistungsabkommen ist erst der Anfang

Die Schweizer und britische Finanzindustrien haben die Verhandlungen von Beginn weg aktiv verfolgt und ihre Anliegen frühzeitig und zusammen eingebracht. An einer gemeinsamen Tagung am 23. Juni 2022 in Zürich haben sich die hierbei federführenden Arbeitsgruppen der Dachverbände economiesuisse und TheCityUK über den Stand der Verhandlungen ausgetauscht. Mit Behördenvertretern wurde zudem auch eine Gesamtschau auf die derzeit laufenden bilateralen Arbeiten vorgenommen.

Die zahlreichen Vertretenden aus den Bereichen Banking/Investment, Versicherung, Asset Management und Finanzmarktinfrastruktur waren sich einig: Das voraussichtlich noch dieses Jahr abgeschlossene Finanzdienstleistungsabkommen soll nicht das Ende, sondern vielmehr der Anfang für noch weitergehende Kooperationen markieren. Hierfür bot die Tagung die Möglichkeit für erste gemeinsame Überlegungen. Dabei wurden insbesondere auch neue technologische Trends und regulatorische Entwicklungen im Finanzbereich thematisiert – und die Chancen, die sich für zwei der wichtigsten Finanzplätze der Welt daraus ergeben können.

Beziehungen mit Vorbildfunktion

Die Bedeutung der derzeitigen Verhandlungsaktivitäten wie auch der intensive Austausch zwischen den betroffenen Wirtschaftssektoren reicht klar über das bilaterale Beziehungsgefüge Schweiz-UK hinaus. Dies gerade in einer Zeit geopolitischer Spannungen, wachsendem Protektionismus und nationalistischer Tendenzen. Gemeinsam senden die Schweiz und das Vereinigte Königreich ein starkes Signal, dass offene Märkte, eine liberale Wirtschaftsordnung und gegenseitiges Vertrauen nach wie vor die beste Grundlage für zukunftsfähige Beziehungen und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung darstellen.