Singapur

Schweiz-Singapur: Partnerschaft vertiefen und Nachhaltigkeit stärken

economiesuisse hat am Dienstag hochrangige Vertreterinnen und Vertreter singapurischer Wirtschafts- und Branchenverbände empfangen. Neben der Erörterung gemeinsamer wirtschaftspolitischer Erfolgsfaktoren wurde insbesondere die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften diskutiert. Des Weiteren möchten die Dachverbände beider Länder im Bereich der Nachhaltigkeit künftig noch enger zusammenarbeiten.

Um das Potenzial der bilateralen Beziehungen mit Singapur voll auszuschöpfen, hat economiesuisse gestern eine zwanzigköpfige Delegation hochrangiger Vertreterinnen und Vertreter von Wirtschafts- und Branchenverbänden des Inselstaats empfangen. Letztere wurde angeführt von Jeffrey Siow, Managing Director von Enterprise Singapore (ESG), und Lam Yi Young, CEO der Singapore Business Federation (SBF).

Gemeinsame Erfolgsfaktoren

Liberale Marktbedingungen, eine starke Einbindung in globale Wertschöpfungsketten und eine Vorreiterrolle in Sachen Innovation: Singapur und der Schweiz sind viele Erfolgsfaktoren gemein. Dies stellte economiesuisse-Präsident Christoph Mäder in seinem Einstiegsreferat treffend fest. Ganz besonders interessiert zeigten sich die singapurischen Gäste indes gegenüber dem schweizerischen Bildungssystem. Lange setzte der südostasiatische Stadtstaat auf die akademische Ausbildung. Angesichts des derzeitigen Fachkräftemangels forciert er jedoch vermehrt ein duales System, wo Studierende mit Firmen zusammenkommen sollen. Das duale Bildungssystem am Beispiel des Schweizer Gastgewerbes erläutern konnte daraufhin Claude Meier, Direktor von HotellerieSuisse. Er eröffnete letzten Monat in Singapur einen neuen Campus der Ecole hôtelière de Lausanne (EHL).

Synergien im Bereich der Nachhaltigkeit nutzen

Ein besonderes Augenmerk galt auch der Nachhaltigkeit, zumal Singapur im Februar 2021 mit dem «Green Plan 2030» eine nationale Strategie für nachhaltige Entwicklung eingeführt hat. Felix Wenger, Senior Partner bei McKinsey Schweiz, wies in seinem Referat auf die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit hin – ökonomisch, ökologisch und sozial. Er bemerkte ausserdem, dass die Schweiz als globaler Wirtschafts- und Finanzplatz über einen mehr als 25-fachen Dekarbonisierungshebel jenseits der inländischen Emissionen verfüge. Da sich Singapur diesbezüglich in einer ähnlichen Lage befindet, sollen künftig Kooperationsmöglichkeiten mit der Schweizer Wirtschaft noch stärker geprüft werden.

Langjährige und enge bilaterale Beziehungen

Als wichtigster Handelspartner in Südostasien und viertgrösster in Asien (nach China, Hongkong und Japan) ist Singapur für die Schweizer Wirtschaft von zentraler Bedeutung. Ein Meilenstein dieser engen wirtschaftlichen Beziehungen konnte mit dem 2003 unterzeichneten Freihandelsabkommen Singapur/EFTA gelegt werden. Seither ist nicht nur der bilaterale Warenhandel stark angestiegen, sondern auch Schweizer Direktinvestitionen. Einer der Hauptgründe dafür dürfte der Finanz- und Versicherungssektor Singapurs sein. Insgesamt sind heute rund 400 Schweizer Unternehmen in Singapur tätig, die mehr als 25'000 Angestellte beschäftigen.