Digitaltag 2018: economiesuisse diskutiert mit der Bevölkerung
Als Innovationsweltmeisterin hat die Schweiz beste Voraussetzungen, um als Gewinnerin aus der digitalen Transformation hervorzugehen. Wir wollen diese Chance packen und für eine Entwicklung sorgen, die einer breiten Bevölkerungsschicht zugutekommt – denn letztlich geht es auch bei der Digitalisierung immer um den Menschen und seine Bedürfnisse. Aus diesem Grund unterstützt economiesuisse den Digitaltag seit der ersten Stunde.
Die Menschen und ihre Bedürfnisse und Interessen standen am Anlass «Digitale Zentralschweiz – Leben und Wirtschaften in der Zukunft» ganz im Fokus. Rund 100 Menschen sind der Einladung von economiesuisse und der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz zum kreativen Austausch nach Luzern gefolgt.
«Wir müssen mit Offenheit und Mut die Innovationskraft der Schweiz stärken», so der Aufruf von Franz Grüter, Nationalrat und Verwaltungsratspräsident von Green, in seinem Inputstatement. Visionäre Aussichten fürs Transportwesen präsentierte Peter Galliker, CEO und Inhaber der Galliker Transport & Logistics: Dass dereinst jeder seine Päckli individualisiert mit einer Drohne nach Hause geliefert bekomme, mochten jedoch noch nicht alle Teilnehmenden so richtig glauben. Hingegen bewies Stefan Hermann, Gründer und Inhaber von PEAX AG, dass der elektronische Briefkasten und Aktenschrank schon längst Realität ist und die Menschen davon schon heute profitieren oder es bald werden.
Nach den drei kurzen Statements gelang der Einstieg in die Diskussionen ganz leicht. In lockerem Ambiente und in immer wieder neuer Zusammensetzung tauschten sich die Teilnehmenden über ihre Ideen und über Chancen und Risiken der digitalen Entwicklung aus. Auch ihre Hoffnungen und Befürchtungen kamen dabei zum Tragen. Lebendig, offen, spielerisch, trotzdem sehr bedacht und kreativ sei diskutiert worden, so eine Teilnehmerin.
Die Inhalte wurden mit farbigen Stiften auf Papiertischtücher gekritzelt, geschrieben oder gezeichnet. Es entstand ein farbiges Bild aus ganz unterschiedlichen Botschaften: «lernen, lernen, lernen», war da beispielsweise zu lesen, oder «mehr Freiheiten bzw. Selbstbestimmung beim Arbeiten». Die einen wünschen sich einen positiv kritischen Umgang mit den Änderungen, mehr Offenheit gegenüber dem Neuen, Vertrauen in die Entwicklung und eine angepasste Fehlerkultur. Man solle auch mal neue Möglichkeiten ausprobieren und Fehler machen dürfen, war auch in den abschliessenden Statements immer wieder zu hören. Aber auch von Kontrollverlust insbesondere mit Blick auf Daten war die Rede. Oder davon, dass die Menschen vereinsamen könnten, wenn sie nur noch digital miteinander kommunizieren. Insgesamt hielten die Teilnehmenden zwar zahlreiche kritische Gedanken fest, sehen in der derzeitigen Entwicklung aber dennoch mehr Chancen als Risiken. Wichtig sei deshalb, dass die Politik nicht mit einschränkenden Regulierungen diese Entwicklung von vornherein verhindere.
economiesuisse dankt den Referenten und allen Teilnehmenden, dass sie sich für diesen Austausch Zeit genommen haben und für ihre Bereitschaft zum offenen und persönlichen Dialog am Digitaltag 2018.
«Es ist das Ziel des Digitaltags, die Digitalisierung der breiten Öffentlichkeit näherzubringen. Die Digitalisierung ist die treibende Kraft hinter den laufenden Veränderungen, die verschiedene Chancen und Risiken für die Wirtschaft und Gesellschaft mit sich bringen. Es ist wichtig, dass wir uns mit diesen Veränderungen auseinandersetzen und uns überlegen, wie wir die Chancen am besten nutzen können», hielt Rudolf Minsch, Chefökonom und Stv. Vorsitzender der Geschäftsleitung von economiesuisse, fest.