Käsefreihandel: Eine Erfolgsgeschichte mit Vorbildcharakter für den Agrarbereich
Die Export- und Importmengen von Käse haben mit dem seit 2007 geltenden Freihandel im Käsemarkt zwischen der Schweiz und der EU zugenommen. Während sich Schweizer Betriebe im Qualitätswettbewerb erfolgreich positionieren, profitieren die Konsumentinnen und Konsumenten von einem grösseren Angebot zu tieferen Preisen. Die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Branche ist gestärkt worden. Es wäre an der Zeit, die Vorteile des Freihandels auch in anderen Branchen zu nutzen.
Eine heute veröffentlichte Studie der BAK Basel im Auftrag des Bundesamts für Landwirtschaft zeigt auf, dass der Freihandel der Schweiz mit der EU im Käsemarkt eine Erfolgsgeschichte ist. Schweizer Betriebe produzierten im vergangenen Jahr rund 182'000 Tonnen Käse, was einem Anstieg um 13 Prozent seit 2003 entspricht. Der Abbau von Zöllen und Zollkontingenten führte zu höheren Marktanteilen der Schweizer Unternehmen in der EU und die Käsehandelsbilanz der Schweiz mit allen EU-Ländern blieb positiv – die Exporte überwiegen die Importe. Die Studie hält fest, dass die inländische Käseproduktion trotz deutlich steigender Importe weiter erhöht werden konnte. Es resultierte in den letzten Jahren ein stetiger Anstieg der exportierten Käsemenge. Vor allem Frisch- und Halbhartkäse haben an Bedeutung gewonnen. Seit der Einführung des Käsefreihandels mit der EU exportiert die Schweiz tendenziell teureren Käse in die EU und importiert eher günstigere Produkte. Schweizer Betriebe positionieren sich offensichtlich erfolgreich im Qualitätswettbewerb.
Freihandel fördert Vielfalt, Qualität und Innovation
Die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Milch- und Käsewirtschaft hat sich durch den Freihandel verbessert. Doch auch die Konsumentinnen und Konsumenten profitieren – nicht nur von einer grösseren Auswahl, sondern auch von tendenziell sinkenden Preisen. Mit dem breiteren Angebot an verschiedenen Sorten stieg auch der Käsekonsum deutlich stärker als in den umliegenden Ländern. Aktuell konsumieren Schweizerinnen und Schweizer über 21 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Bei Schweizer Käseproduzenten stiegen Vielfalt, Qualität und Innovationsbereitschaft in den letzten Jahren ebenfalls spürbar. Gründe dafür sind unter anderem die höhere Wettbewerbsintensität sowie die vorliegenden Exportmöglichkeiten.
Die Studie belegt, was economiesuisse schon lange postuliert: Der Agrarfreihandel lässt die Schweizer Wirtschaft aufblühen. Die Schweiz muss im Interesse der Produzenten und Konsumenten ihren Protektionismus im Agrarbereich überwinden, damit verkrustete Strukturen aufgebrochen und die Wettbewerbsfähigkeit der Branchen gestärkt werden. Es ist an der Zeit, diesen Weg konsequent zu verfolgen.