# 5 / 2016
10.06.2016

Naturwissenschaft und Technik: für die Schweiz ein Muss

Die Schweiz verdankt ihren wirtschaftlichen Erfolg zu grossen Teilen ihrer Innovationsfähigkeit im MINT-Bereich. Doch seit Jahren zeichnen sich gerade hier grosse Nachwuchsprobleme ab. Bereits in der Volksschule gilt Mathematik als unbeliebt, und nach wie vor gibt es kaum Frauen, die sich für eine Karriere als Ingenieurin, Technikerin oder Informatikerin entscheiden. Mit dem Lehrplan 21 bietet sich eine Chance, Verbesserungen zu erreichen. Doch um das Problem grundsätzlich zu lösen, braucht es ein breites gesellschaftliches Umdenken.

Das Wichtigste in Kürze

Innovation ist der Schlüssel zum Fortschritt. Und Innovation ist elementar für die Schweiz, wenn sie ihren Wohlstand und ihre herausragende Rolle als wettbewerbsfähiges Land erhalten will. Sie braucht Offenheit gegenüber Forschung und technischen Neuerungen und eine ausreichende Zahl an Nachwuchskräften in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Letzteres ist heute nicht sichergestellt, und durch die geplante Zuwanderungsbeschränkung könnte sich die Situation bald noch weiter verschärfen. Damit mehr junge Menschen eine entsprechende Ausbildung in Angriff nehmen, muss ein breites Umdenken stattfinden. Künftige Lehrerinnen und Lehrer sollten selbst durch einen guten MINT-Unterricht motiviert werden, später einmal dasselbe zu tun: MINT muss Spass machen. Ein wichtiges Feld für die MINT-Förderung ist die Volksschule, insbesondere die Attraktivität des Unterrichts in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern. Der neue Lehrplan 21 bietet hierzu viele Ansatzpunkte. Und schliesslich kommt auch dem Gymnasium eine Schlüsselrolle zu. 

Position economiesuisse

  • Der MINT-Unterricht in den Schulen muss auf allen Schulstufen konsequent gestärkt und so ausgestaltet werden, dass er für alle Kinder und Jugendliche attraktiv ist.
  •  Schlüsselelemente sind ein motivierender Mathematikunterricht, das Heranführen an naturwissenschaftliche Phänomene und das spielerische Experimentieren auf allen Schulstufen. 
  •  Der Selektion und der Aus- und Weiterbildung von motivierten Lehrkräften muss in Zukunft noch grössere Bedeutung zukommen.
  •  Der Lehrplan 21 ist zu unterstützen. Er bringt deutliche Verbesserungen im MINT-Bereich. Den grossen «Gendergraben» in diesem Themenfeld gilt es zu verkleinern. 
  •  Politik und Wirtschaft sind aufgefordert, erfolgreiche MINT-Förderprojekte weiter zu unterstützen und noch bekannter zu machen – trotz knapper werdender öffentlicher Mittel.