Vernehmlassungsantwort

Anhörung Verordnung über die Krankenversicherung (KVV) bezüglich Wahlfranchisen

economiesuisse lehnt die vorliegende Verordnungsänderung ab. Das heutige System der Wahlfranchisen ist transparent und genügend einfach. Die Versicherten sind sehr wohl in der Lage, zwischen verschiedenen Wahlfranchisen zu wählen. Mit der Abschaffung von sechs Wahlfranchisen verschlechtert sich die Situation von rund 600‘000 Versicherten. Diese könnten nämlich nicht mehr ihre bevorzugte Franchise wählen. Ohne guten Grund würde die Wahlfreiheit eingeschränkt.

Die Reduktion der Höchstrabatte ist ebenfalls schädlich. In den zugrunde liegenden Berechnungen wird von einer Einheitskasse ausgegangen, obwohl wir in der Schweiz ein Mehrkassensystem haben und eine entsprechende Volksinitiative vom Stimmvolk abgelehnt wurde. Die Höchstrabatte müssen hoch angesetzt werden, damit die Versicherungen genügend Spielraum haben. Tiefe Höchstrabatte führen zu tiefen Rabatten und schwächen so die Selbstverantwortung. Durch die stetigen Prämienerhöhungen der letzten Jahre hat sich die Solidarität zwischen gesunden und kranken Versicherten erhöht. Mit der Reduktion der Prämienrabatte wird diese Solidarität intensiviert. Man sollte der jungen Generation diese Sparmöglichkeit lassen, denn durch den demografischen Wandel nimmt ihre künftige Belastung sowieso immer mehr zu.