# 6 / 2016
06.07.2016

Raum für Bevölkerung und Wirtschaft nutzen

Siedlung und Verkehr abstimmen

Infrastrukturen effizienter nutzen

Zur Versorgung, guten Erreichbarkeit und optimalen Vernetzung sind Siedlungs- und Verkehrsentwicklung aufeinander abzustimmen. Die Wirtschaft fordert zudem die nachfragegerechte Weiterentwicklung und eine insgesamt effizientere Nutzung der Infrastrukturen. 

Die Umfrage von Nextsuisse zeigt deutlich, dass die Teilnehmenden bei den Autofahrten wenig zufrieden sind (insgesamt Note 3.6). Besonders gross ist die Unzufriedenheit der Autofahrer in den Städten (Note 2.5). Interessanterweise haben aber nur zehn Prozent der Teilnehmenden im Rahmen des Szenariospiels die Möglichkeit genutzt, zusätzliche Autostrassen in ihrem Wohnort zu bauen.

Unzufriedenheit mit dem Auto kommt dem Langsamverkehr zugute

Die Unzufriedenheit bei der Verkehrsnutzung mit dem Auto akzentuiert sich sogar noch verglichen mit den Massnahmen für den motorisierten Individualverkehr (MIV), den öffentlichen Verkehr (ÖV) und dem Langsamverkehr in den individuellen Szenarien der Teilnehmenden: Jene Personen, die eher unzufrieden sind mit ihren Wegen mit dem Auto (Noten 1 bis 4), wählen eher die Massnahmen für den Langsamverkehr als Personen, die für ihre Wege mit dem Auto die Noten 5 oder 6 erteilen. 

Die Nextsuisse-Teilnehmenden sind mit dem öffentlichen Verkehr ähnlich unzufrieden wie mit dem Autoverkehr. Doch das Gefälle zwischen Stadt und Land verläuft hier in die andere Richtung: Je ländlicher, desto tiefer die Zufriedenheit beim ÖV. Entsprechend möchten die Teilnehmenden dort auch öfter den öffentlichen Verkehr ausbauen. Auffallend ist der Wunsch nach mehr Bussen und Trams in den Gürteln der Mittelzentren.

Grafik 3

Auf dem Land besteht der Wunsch nach einem besseren ÖV-Angebot.

Akzeptanz neuer Infrastrukturen nach Raumtyp

Nextsuisse 2015

Chancen der Digitalisierung nutzen

Ein Sicherheits- und Effizienzgewinn im Verkehr ist durch den verstärkten Einsatz von intelligenten Verkehrssystemen und Fahrzeugen möglich und nötig. Die Digitalisierung bietet hier neue Möglichkeiten. «Smart Mobility» verknüpft Wege und die unterschiedlichen Verkehrsmittel effizient, ermöglicht die effizientere Ausnutzung der Infrastrukturen und spart so Platz und Emissionen. Wobei Komfort, Angebote und Zusatznutzen für den Kunden ebenfalls steigen.

Die Veränderung der Mobilität durch die Digitalisierung ist eine Chance für den privaten und öffentlichen Verkehr. Aus Sicht des Nutzers steht zukünftig weniger ein einzelner Verkehrsträger im Vordergrund, sondern die Frage, mit welchem Mobilitätsangebot er gemäss seinen Bedürfnissen am besten von Tür zu Tür kommt: «Mobility as a service».

Für das Miteinander von Verkehr und Siedlung bieten digitale Verkehrslösungen neue Lösungsansätze. Statt Massnahmen wie «Verkehrsberuhigung» und «Tempo-30-Zone» – die die Hälfte der Teilnehmenden von Nextsuisse verwendet haben –, können intelligente Fahrzeuge und flexiblere Mobilitätsangebote Platz und Sicherheit schaffen. Dazu braucht es auch eine zukunftsfähige und verursachergerechte Verkehrsfinanzierung.