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Die Schweiz, zweitwichtigster Handelspartner der Vereinigten Arabischen Emirate

Anlässlich eines informellen Treffens mit Schweizer Wirtschaftsvertretern am 14. Oktober in Zürich liess der Wirtschaftsminister der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), bin Saeed Al Mansouri, durchblicken, dass mit einem baldigen Inkrafttreten des 2009 unterzeichneten Freihandelsabkommens zwischen den EFTA- und den arabischen Golfstaaten gerechnet werden könne.

Die Wirtschaftsdelegation der VAE war am Morgen zu offiziellen Gesprächen mit Bundesrat Schneider-Amman zusammengetroffen, welche, so der Delegierte des Bundesrats für Handelsabkommen, Botschafter Christian Etter, in einer sehr freundlichen und fruchtbaren Atmosphäre stattgefunden hätten. Am Empfang von economiesuisse zu Ehren des Wirtschaftsministers nahmen am Abend in Zürich hochrangige Vertreter von Schweizer Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen in den Golfstaaten teil. In seiner Rede betonte Minister Al Mansouri, dass im Gegensatz zu anderen Golfanrainerstaaten die VAE lediglich 30 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts mit dem Ölgeschäft verdienten. Dahinter steht eine intensive Diversifizierungspolitik zur Erreichung einer nachhaltigeren, vom Öl unabhängigeren Wirtschaft. Dabei spiele die Schweiz als strategischer Partner eine wichtige Rolle. In diesem Jahr sei die Schweiz gar zum zweitwichtigsten Handelspartner aufgestiegen.

Auch Valentin Vogt, Präsident des SAV und Vorstandsmitglied von economiesuisse, betonte das Interesse der Schweizer Wirtschaft, bei den Bemühungen der VAE zur Diversifizierung ihrer Wirtschaft eine aktive Rolle zu spielen.

Die VAE sind – gemessen am gesamten Handelsvolumen – der wichtigste Handelspartner im Nahen Osten und der Golfregion. Die Schweiz verzeichnet einerseits einen beträchtlichen Handelsbilanzüberschuss gegenüber den VAE, ist aber mit einem Anteil von etwa zehn Prozent der gesamten Direktinvestitionen auch einer der wichtigsten Investoren im Land. Das Freihandelsabkommen zwischen den EFTA-Staaten und dem Gulf Cooperation Council wurde bereits 2009 unterzeichnet, konnte aber mangels Ratifikation durch die VAE bislang nicht in Kraft gesetzt werden. Interne Wirtschaftsfragen unter den Emiraten hatten bislang eine Ratifikation verhindert. Hier scheint sich nun eine Lösung abzuzeichnen: insbesondere durch die Kompensation der aus dem Wegfall von Importzöllen verursachten Einnahmenausfälle, weshalb damit gerechnet wird, dass das Abkommen in den kommenden Monaten ratifiziert werden kann.