Fachtagung

Klimaschutz: Mit bewährten Rezepten erfolgreich die Zukunft gestalten

Schweizer Unternehmen haben in den letzten Jahren einen grossen Beitrag zum Klimaschutz geleistet, dies das Fazit einer Fachtagung der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) in St. Gallen. Das erfolgreiche Modell geht nun bis 2020 weiter.

«Mit dem bewährten Mittel der freiwilligen Zielvereinbarung haben die inzwischen 2500 der Energie-Agentur der Wirtschaft angeschlossenen Unternehmen mit wirtschaftlichen Massnahmen fast 1,4 Millionen Tonnen CO2 und über 1,4 Millionen Megawattstunden Strom eingespart. Das erste CO2-Gesetz, das bis Ende 2012 in Kraft war, verpflichtete die Wirtschaft zu einer CO2-Reduktionsleistung bei Brennstoffen von etwa 15 Prozent gegenüber 1990. Die Teilnehmer der EnAW haben dieses Ziel klar übertroffen. Sie weisen für Ende 2012 eine Gesamtreduktionsleistung von rund 25 Prozent aus», erklärte Rudolf Minsch, EnAW-Präsident und Vorsitzender der Geschäftsleitung a.i. an einer Fachtagung der EnAW in St. Gallen. Karine Siegwart, Vizedirektorin des Bundesamts für Umwelt, strich denn auch die Bedeutung der Zusammenarbeit von Bund und Wirtschaft besonders hervor: «Nur im Dialog mit der Wirtschaft und gemeinsam mit den Unternehmen können wir das Ziel erreichen.»

Vor diesem Hintergrund ist es sehr erfreulich, dass die Energie-Agentur der Wirtschaft ihren Teilnehmern auch für die Zielvereinbarungsperiode bis 2020 weiterhin ihre altbewährten Rezepte anbieten wird.

Energiespezialisten aus der Forschung, dem Verbandswesen sowie von EnAW-Teilnehmern gewährten an der Fachtagung zudem in vielfältigen Praxisberichten und Fachreferaten Einblick in ihr Wissen. So auch Prof. Dr. Eberhard Jochem vom Fraunhofer-Institut in München. Energieeffizienz, so Jochem in seinem Referat, sei ein Innovationsmotor. Die «lernenden Netzwerke» des Energie-Modells der EnAW, die nach Schweizer Vorbild heute auch in Deutschland, Luxemburg und Österreich zum Einsatz kommen, seien hierfür entscheidend. Jochem analysiert: «Ein grösserer Erfahrungsaustausch zwischen Unternehmen senkt die Such- und Transaktionskosten. Eine Untersuchung in Deutschland zeigte: Die Netzwerke bewirken eine Verdoppelung des energietechnischen Fortschritts im Vergleich zur restlichen Industrie. Auch in Südamerika wird genau beobachtet, was in der Schweiz passiert. In China wurden bereits 520 Netzwerke nach Vorbild des Energie-Modells lanciert.»

Dokumentation zur EnAW-Fachtagung

Interview mit Rudolf Minsch, Präsident der EnAW und Vorsitzender der Geschäftsleitung a.i. von economiesuisse.