Scheich aus Kuwait

Kuwaits Entwicklungsplan eröffnet Chancen für Schweizer Unternehmen

In Bern haben sich drei kuwaitische Minister mit einer hochrangigen Delegation der Schweizer Wirtschaft getroffen. Kuwait präsentierte den Schweizern neue Projekte, um die gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen noch weiter ausbauen zu können.

Der Finanzminister Mustafa Jassim Al-Shamali (im Bild), Handels- und Industrieministerin Amani Khalid Buresli und Entwicklungsminister Abdulwahab Rashid Al-Haroun erläuterten die Bestrebungen zur Modernisierung ihrer Wirtschaft. Kuwait verfügt über neun Prozent der globalen Erdölvorkommen und wird nun die Einnahmen aus der Ölförderung vermehrt in den Aufbau der eigenen Wirtschaft investieren. Im Zentrum der Gespräche stand der «New Development Plan» Kuwaits. In den kommenden fünf Jahren werden Projekte mit einem Investitionsvolumen von bis zu 130 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Der Entwicklungsplan umfasst Investitionen in ein Metrosystem, Wasser- und Energieversorgung, Tourismus und den Ausbau des Flughafens. Das Projektvolumen des Privatsektors wird mit 28 Milliarden US-Dollar angegeben.

Gleichzeitig beabsichtigt die kuwaitische Regierung, vermehrt ausländische Unternehmen anzusiedeln. Ausserdem wurden im Mai 2010 umfangreiche Privatisierungen von Staatsunternehmen eingeleitet.

Freihandelsabkommen wohl demnächst in Kraft
Die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Schweiz und Kuwait sind mit einem jährlichen Handelsvolumen von 528 Millionen Franken (2010) und mit Direktinvestitionen von weniger als 100 Millionen Franken (Bestände) angesichts des beträchtlichen Potenzials beider Volkswirtschaften eher gering.

«Bei der beabsichtigten Verbesserung der Rahmenbedingungen für ausländische Unternehmen kann mit einem fortgesetzten Wachstum der Schweizer Exporte und Direktinvestitionen gerechnet werden», erklärte economiesuisse-Präsident Gerold Bührer. Die beiden Staaten verfügen bereits heute mit bilateralen Abkommen auf den Gebieten Investitionsschutz und Doppelbesteuerung über wichtige Instrumente zur Förderung der Wirtschaftsbeziehungen. Das im Jahr 2009 unterzeichnete Freihandelsabkommen dürfte demnächst in Kraft treten.