# 08 / 2018
28.05.2018

Wirtschaft bringt Gesundheit

Fazit: Wirtschaftspolitik ist auch Gesundheitspolitik

Man kann es drehen und wenden wie man will: Macht man sich über die Volksgesundheit Gedanken, so kommt man an der wirtschaftlichen Entwicklung nicht vorbei. Wer Gesundheitsindikatoren international vergleicht, sieht die Schweiz meistens unter den Topländern. Analog dazu sehen die Erfolge zur wirtschaftlichen Entwicklung aus. Dies ist kein Zufall: Eine gute wirtschaftliche Entwicklung verbessert ursächlich die Volksgesundheit. Der Einfluss des Einkommens ist so gross, dass zu einer guten Public-Health-Strategie unbedingt eine konsistente Wirtschaftspolitik gehört. Denn das Wirtschaftswachstum ist entscheidend. Allerdings muss dieses auf gesunden Füssen stehen, damit es den grössten Effekt auf die Volksgesundheit hat. Staatskapitalismus mit diktatorischen Zügen ist hinderlich. Wenn der Wohlstand nur aufgrund von Rohstoffen (zum Beispiel der Ölförderung) beruht, dann hinkt die Volksgesundheit der Wirtschaftsentwicklung ebenfalls hinterher. Es braucht eine diversifizierte Wirtschaft mit politischen Rechten und sozialem Ausgleich. So kann «Health in all Policies» am besten mit guter Wirtschaftspolitik umgesetzt werden. Nicht mehr Regulierung und Administration, wie die WHO das oft fordert, sondern gute Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung sind der zielführende Weg. Zentrales Element ist ein funktionierender demokratischer und pluralistischer Rechtsstaat, damit Ideen und Talente in der Bevölkerung voll ausgeschöpft werden können. Dies erfordert ein gutes, breit abgestütztes Bildungs- und Sozialsystem, das die Chancengleichheit garantiert. Aber auch hier gilt: Eine gute Gesundheitsversorgung und Bildungsmöglichkeiten für alle können nur finanziert werden, wenn genügend Mittel in der freien Wirtschaft erwirtschaftet werden. Deshalb braucht es eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik. Dadurch macht die Politik gleichzeitig etwas für die Volksgesundheit. Wirtschaftspolitik ist ein wichtiges Element einer guten Gesundheitspolitik, ohne dass gesundheitliche Aspekte per Gesetz immer berücksichtigt werden müssen. Die Frage sei sogar erlaubt, ob ein hohes Wirtschaftswachstum nicht mehr Krankheiten verhindert als manche Massnahmen im Gesundheitssektor.