Gute Rahmenbedingungen sind keine Selbstverständlichkeit

Immer weniger Personen wagen den Brückenschlag zwischen politischem Amt und beruflicher Praxis. Dafür gibt es diverse Gründe: die stetig steigende zeitliche Belastung in der Politik, die Globalisierung oder der zunehmende Konkurrenzdruck unter den Unternehmen. Doch dürfen wir diesem Trend nicht tatenlos zusehen. Das politische Abseitsstehen der Wirtschaft führt dazu, dass es ihre Anliegen und Bedürfnisse heute schwerer haben, Gehör zu finden. Ein konkretes Beispiel ist der erstarkte Franken: Die Politik nimmt das Problem zwar zur Kenntnis, der Politbetrieb geht aber trotzdem seinen gewohnten Gang. Dabei wären jetzt rasche Massnahmen zur Entlastung des Werkplatzes nötig, so wie wir diese vorgeschlagen haben.

Damit die Herausforderungen und Bedürfnisse der Wirtschaft  unmittelbar wahrgenommen werden, ist es unabdingbar, dass sich Personen mit entsprechender Praxiserfahrung an allen politischen Prozessen beteiligen. Nur so ist sichergestellt, dass wirtschaftlich gute Rahmenbedingungen geschaffen werden, der Wohlstand erhalten und der Staat schlank geführt wird. Deshalb haben der Schweizerische Arbeitgeberverband und economiesuisse die Initiative zur Stärkung des Milizprinzips lanciert. 

Ich wünsche mir, dass in unseren Unternehmen die Bedeutung einer direkteren Teilnahme an politischen Prozessen wieder stärker ins Bewusstsein rückt. Ich wünsche mir aber auch, dass die Politik die Anliegen der Wirtschaft wieder besser aufnimmt. Denn die Verzahnung zwischen Politik und Wirtschaft ist eine klassische Win-win-Situation für Gesellschaft wie Unternehmen. Nur ein gegenseitiges Verständnis schafft Ausgleich und Legitimation und hält das Erfolgsmodell Schweiz funktionstüchtig.