Kasachische Flagge vor dem Bajterek Turm, Wahrzeichen der Hauptstadt Astana

Handelsbeziehungen mit Kasachstan vertieft

Kasachstans Wirtschaft wächst. Um das fortzuführen, möchte der zentralasiatische Staat seine Handelsbeziehungen weiter ausbauen – vor allem auch mit der Schweiz, der drittgrössten ausländischen Direktinvestorin. Wo die Chancen einer vertieften Zusammenarbeit der beiden Länder liegen, haben gestern Regierungs- mit Wirtschaftsvertretern diskutiert.

Kasachstan ist für viele Schweizer Firmen das Tor zu Zentralasien. Das Land hat mit ambitionierten Reformen den Marktzugang für ausländische Unternehmen verbessert, indem es zum Beispiel Verwaltungsabläufe digitalisiert hat. So erstaunt es nicht, dass Kasachstan auch dieses Jahr im «Doing Business Index» der Weltbank, in welchem die Unternehmensfreundlichkeit eines Landes untersucht wird, einen Sprung nach vorne gemacht hat und nun von insgesamt 190 Ländern den 25. Rang belegt.

Schweiz ist drittgrösste Direktinvestorin in Kasachstan

Zum wirtschaftlichen Aufschwung Kasachstans haben auch mehrere Schweizer Unternehmen beigetragen. Zwischen 2005 und 2018 haben sie laut der kasachischen Nationalbank 23,2 Milliarden Dollar investiert. Das macht die Schweiz zur drittgrössten Direktinvestorin. Zudem nehmen auch die Handelsströme zwischen den beiden Ländern kontinuierlich zu. Die Schweizer Ausfuhren nach Kasachstan sind 2018 um 16,2 Prozent auf 210 Millionen Franken angestiegen. Exportschlager sind neben pharmazeutischen Produkten Schweizer Maschinen und Uhren.

Grosses Interesse der Schweizer Wirtschaft an Kasachstan

Um die bereits starken wirtschaftlichen Beziehungen weiter zu vertiefen, hat Anfang dieser Woche zum zehnten Mal eine gemischte Wirtschaftskommission in Bern stattgefunden. Eingeladen haben der kasachische Minister für Handel und Integration, Bakhyt Sultanov, sowie der Delegierte des Bundesrats für Handelsverträge, Botschafter Erwin Bollinger. Wie gross das Interesse der Schweizer Wirtschaft an Kasachstan ist, verdeutlichte die Teilnahme des Privatsektors an der Kommission. Unter der Leitung von economiesuisse konnten sich auch Vertreterinnen und Vertreter grösserer Branchenverbände, Handelskammern und Tourismusorganisationen äussern. Sie nutzten diese Gelegenheit und bekräftigten die hervorragenden Handelsbeziehungen. Zudem konnten sie Anliegen aufwerfen, deren Lösung den Marktzugang weiter verbessern dürfte. Daneben konnten die Vertreter auch zahlreiche Bereiche identifizieren, in denen eine vertiefte Zusammenarbeit im Interesse beider Länder ist. Dazu gehören neben der Digitalisierung auch spezialisierte Angebote im Ethno- und Ökotourismus oder die Möglichkeit von direkten Flugverbindungen zwischen der Schweiz und Kasachstan. Die konstruktiven Gespräche an der gestrigen Wirtschaftskommission haben dabei einen Beitrag geleistet, um dieses grosse Potenzial für Schweizer Unternehmen in Zukunft nutzbar zu machen.