Wasserkraft im Subventionssumpf

Die Schweizer Wasserkraft war jahrzehntelang ein hoch profitables Geschäft. In den letzten Jahren ist sie jedoch massiv unter Druck geraten, weil inzwischen die Stromgrosshandelspreise oft tiefer liegen als die Gestehungskosten unserer einheimischen Wasserkraft. Das heisst für viele Wasserkraftwerke, dass sie nicht mehr profitabel Strom produzieren können.

Es gibt mehrere Gründe für die herausfordernde Situation der Wasserkraft. Hauptverantwortlich sind die enormen Subventionen in erneuerbare Energien sowie der tiefe CO2-Zertifikatepreis in der EU, der Kohlekraftwerke billiger Strom produzieren lässt als Wasserkraftwerke. Es ist klar, dass wir diese Entwicklungen aus Europa nicht direkt beeinflussen können. Sicher sollten wir diese Fehlentwicklungen aus Europa aber nicht noch kopieren und damit deren negativen Auswirkungen noch verstärken. 

Die Schweiz darf Fehlentwicklungen aus Europa nicht kopieren.

Nachhaltige Lösungen für die Schweizer Wasserkraft sind nur möglich, wenn das heutige Fördersystem möglichst rasch marktnah ausgestaltet und zeitlich klar begrenzt wird. Dazu gehört auch die Abschaffung des Einspeisevorrangs, der eine ökonomische Absurdität darstellt und den Stromversorgern eine stabile Versorgung erschwert. Diese Massnahmen würden für gleich lange Spiesse unter den erneuerbaren Technologien sorgen und Sonnen- und Windenergie nicht weiter gegenüber der viel wichtigeren Wasserkraft bevorteilen. Eine zukunftsfähige Energiepolitik muss marktwirtschaftlich ausgestaltet und international vernetzt sein, um eine stabile Energieversorgung zu gewährleisten.