Mobilität im Kopf

«Zukunft der Mobilität» – so lautete der Titel des diesjährigen Tags der Wirtschaft. Was haben wir gelernt? Um auch künftig mobil zu bleiben, braucht es nicht nur eine bedarfsorientierte Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastrukturen und ein effizienteres Management derselben. Zusätzlich ist vor allem eines gefragt: Mobilität in unseren Köpfen. Wir müssen uns von überholten Glaubensgrundsätzen der Verkehrs- und Mobilitätspolitik verabschieden.

Der technologische Fortschritt wird uns eine Mobilitätszukunft ermöglichen, die wir uns heute noch kaum vorstellen können. Auf Wirtschaft und Gesellschaft warten grosse Veränderungen, und diese dürften schneller eintreten, als wir uns dies heute bewusst sind. Bald sind die Zeiten vorbei, in denen die Autos 23 Stunden am Tag ungenutzt herumstehen. Künftig werden uns «shared vehicles» auf Abruf per Smartphone an jeder beliebigen Ecke abholen und uns an unser Ziel bringen. Angetrieben sind sie durch elektrische Energie. Die Grenzen zwischen öffentlichem und privatem Verkehr verwischen. Stress beim Fahren? Fehlanzeige. Denn dies übernimmt der automatische Bordcomputer. So bleibt mehr Zeit für Nützliches – und Unnützliches.

Jüngst wurde bekannt, dass ein Detailhändler seine Zürcher Stadtfilialen künftig mit Elektro-Lkws bedienen wird. Elektro-Lkws sind nicht nur äusserst leise, sondern je nach Herkunft des Stroms auch CO2-neutral. Mit dem Elektro-Lkw wächst ein Güterverkehrsmittel heran, welches in Sachen Umweltbilanz der Güterbahn in nichts nachsteht. Verabschieden wir uns also von der fixen Idee, dass für Mensch und Umwelt die Schiene immer gut und die Strasse immer schlecht ist. Diese Ansicht wird durch den technologischen Fortschritt gerade im Eiltempo überholt. Bleiben wir mobil im Kopf und gestalten wir zusammen eine Zukunft der Mobilität, die sich an den neuen technologischen Möglichkeiten orientiert. Zum Nutzen von Wirtschaft, Mensch und Umwelt.