Bundespräsident und Wirtschaftsdelegation besuchen die Slowakei

Bald übernimmt die Slowakische Republik die EU-Ratspräsidentschaft – eine grosse Herausforderung. Nur wenige Tage vor dem britischen Referendum wurde Bundespräsident Schneider-Ammann am Montag von Präsident Kiska zu einem Staatsbesuch empfangen. Die offizielle Delegation wurde von hochkarätigen und interessierten Wirtschaftsvertretern begleitet.

Anlass für den Besuch war die EU-Ratspräsidentschaft, welche die Slowakische Republik am 1. Juli 2016 zum ersten Mal übernehmen wird. In Bratislava war denn auch zu spüren, dass die Vorbereitungen auf Hochtouren laufen: Migration, Nachwirkungen der Krise, Brexit-Abstimmung und die Beziehungen zwischen der EU und der Schweiz sind nur einige der anstehenden Herausforderungen. Die Slowakei will in der Funktion des Ratsvorsitzes als konstruktiver Vermittler fungieren. 

Die Firmenvertreter aus diversen Branchen, darunter Energie, IT, Dienstleistungen, Transport, Medtech sowie Maschinen- und Anlagebau, besuchten das «Business and Innovation Forum Slovakia-Switzerland 2016». Im Zentrum standen dabei die Themen Industrie 4.0. und Robotik, Investitionsmöglichkeiten, die Verfügbarkeit von gut ausgebildeten Arbeitskräften sowie das rechtliche und politische Umfeld. Die anschliessenden Business-to-Business-Gespräche zwischen den slowakischen und den Schweizer Firmen boten die Chance, die Diskussionen zu vertiefen und mögliche Kooperationen zu sondieren.

Denn die Slowakei ist ein interessanter Markt für die Schweizer Unternehmen. Entsprechend haben sich die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern in den letzten Jahren erfreulich entwickelt. Das Handelsvolumen konnte seit dem Jahr 2000 fast verdreifacht werden. 2014 beliefen sich die Importe aus der Slowakei auf 876 Millionen Franken. Die Schweizer Exporte erreichten 564 Millionen Franken, was einen Anstieg von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die schweizerischen Direktinvestitionen beliefen sich am Jahresende 2014 auf rund 434 Millionen Franken.

In Begleitung der Wirtschaftsdelegation traf der Bundespräsident am Nachmittag den slowakischen Wirtschaftsminister Peter Žiga und Bildungsminister Peter Plavčan. Der Stand und die Perspektiven in den Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU sowie die Ziele der slowakischen EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte 2016 waren wichtige Themen. Im Zusammenhang mit den neuen Zuwanderungsbestimmungen in der Bundesverfassung versicherten die slowakischen Gesprächspartner, im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft als Vermittler zu einer Lösung im Interesse beider Partner beizutragen.