Breiter Konsens: Energiepolitik braucht mehr Markt

Heute legte der Energie Trialog Schweiz in Bern seinen Schlussbericht vor. economiesuisse hat als Träger und Mitinitiator des Trialogs in den vergangenen Monaten gemeinsam mit dem WWF, dem Kanton Aargau und zahlreichen weiteren Verbänden die vom Bundesrat vorgeschlagene Energiestrategie unter die Lupe genommen. Der Verlauf der Diskussionen zeigte, wie wichtig der Austausch unterschiedlicher Ansichten ist und wie befruchtend sich dieser für alle Beteiligten auswirkt – auch wenn die Interessen unterschiedlich sind.
Durch die kritische Auseinandersetzung konnten die Schwachstellen der geplanten Strategie gemeinsam identifiziert werden. Auch wenn die technisch-planerischen Grundlagen des Bundes durch wissenschaftliche Studien untermauert werden, scheint die Umsetzung eines präzisen 40-Jahres-Plans nicht realistisch. Zu gross sind die Unsicherheiten über die Zukunft, zu häufig klaffen Prognosen und Realität auseinander. Entsprechend erfreulich war für economiesuisse der breite Konsens, bei der Entwicklung der erneuerbaren Energien mehr Marktnähe zu schaffen. Den Themen Speicherung, Distribution und Marktdesign kommt dabei besondere Bedeutung zu. Erkannt wurde auch, dass die Schweiz keine Insel ist und wir uns verstärkt mit der internationalen Einbindung beschäftigen müssen. Hierzu brauchen wir ein Abkommen mit der EU und eine Integration in den europäischen Strommarkt.

Obwohl der Trialog viele Fragen klären und eine gute Ausgangslage für die weiteren Arbeiten schaffen konnte, bleiben viele Unklarheiten. Die vom Bund vorgelegten Massnahmen vermögen auch bei erfolgreicher Umsetzung lediglich die Hälfte der Ziele zu erreichen. Wie die andere Hälfte erreicht werden soll, bleibt unbeantwortet. Zentral bleiben für economiesuisse die Forderung nach mehr Freiheit und Offenheit, mehr Markt, mehr internationaler Einbindung, mehr Forschung und einer rollenden Planung.

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